April 2017: Die Energiescouts von ebm-pabst

Ausgangslage:

   Die ebm-papst Gruppe ist der weltweit führende Hersteller von Ventilatoren und Motoren. Aktuell beschäftigt ebm-papst über 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 25 Produktionsstätten (u. a. in Deutschland, China und den USA) sowie 49 Vertriebsstandorten weltweit. Die Produkte des Unternehmens sind in vielen Branchen zu finden, wie zum Beispiel in den Bereichen Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik, Haushaltsgeräte, Heiztechnik, Automotive und Antriebstechnik.

 2010 initiierte der Technologieführer ebm-papst das mittlerweile bundesweit bekannte Auszubildenden-Projekt Energiescouts und gilt somit als dessen „Erfinder“. Mittlerweile wurden so an 55 IHKs deutschlandweit 3.500 Auszubildende aus über 1.000 Unternehmen verschiedenster Branchen zu Energiescouts ausgebildet Auch bei ebm-papst werden seit der Initiierung des Projekts an allen deutschen Standorten jedes Jahr rund 15 Auszubildende von den amtierenden Energiescouts eingelernt und geschult.

Über mehrere Energiescouts-Generationen hat sich die Suche nach Einsparpotentialen weiterentwickelt. Dafür stehen den Auszubildenden verschiedene Messgeräte zur Verfügung, unter anderem ein Druckluft-Leckagen-Messgerät, Wärmebildkamera, Lärmmesser und Arbeitsplatz-Analysegerät.

 Maßnahmen:

Der Einsatz von Luftdruck wird in der Produktion bei fast allen Arbeitsschritten benötigt. Mit der Zeit entstehen dabei Leckagen und Luftdruckabfälle, die Kosten verursachen und vor allem unnötig Energie verbrauchen. Deshalb ist das Finden und Reparieren von Druckluft-Leckagen in den Produktionen am Standort Mulfingen, St. Georgen und Landshut einer der Schwerpunkte der Energiescout-Teams. Mit einem speziellen Messgerät ausgestattet können die Energiescouts die undichten Stellen leicht aufspüren und in den meisten Fällen selbst reparieren. Sollte die Reparatur durch die Energiescouts nicht möglich sein, werden die Leckagen markiert und in einen Lageplan eingetragen, um der zuständigen Fachabteilung die Suche nach den undichten Stellen zu erleichtern.

 Neben der Suche nach Druckluft-Leckagen, die einen großen Teil des Praxis-Blocks der Energiescouts einnimmt, ist auch die sogenannte „Arbeitsplatz-Analyse“ eine wichtige Aufgabe. In unterschiedlichen Abteilungen werden hierfür mit einem speziellen Messgerät Messungen durchgeführt, etwa zu CO2 -Gehalt, Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtungsstärke. Die „Arbeitsplatz-Analyse“ soll dadurch zum effizienteren Umgang mit Ressourcen und Energie auch außerhalb der Produktion beitragen.

 Ergebnis:

Insgesamt sechs Energiescouts-Generationen haben beim Ventilatorenspezialist mittlerweile für Einsparungen von weit über einer Million Euro gesorgt. Darüber hinaus erhielt das Projekt bereits mehrere Auszeichnungen, darunter 2013 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und den Automotive Supply Chain Global Award der Kategorie „Best Apprenticeship Programme“. Im selben Jahr reisten die damaligen Energiescouts in die USA, um ihr Projekt dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer, verschiedenen Unternehmen und einer technischen High School vorzustellen.

Best-Practice Archiv

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Maßnahmen:

Druckluft-Leckagen abdichten, Arbeitsplatz-Analyse

Branche:

Luft- und Antriebstechnik, Motoren und Ventilatoren

Firma:

Bildergalerie:

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